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1. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 132

1907 - : Velhagen & Klasing
— 132 — d. Der schwedisch-französische Krieg. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm der kühne Herzog Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das schwedische Heer, wurde aber bei Nord-lingen (1634) vollständig von den Kaiserlichen geschlagen. Nun fielen die meisten deutschen Fürsten von den Schweden ab, deren Macht durch die verlorene Schlacht gebrochen war. Alles sehnte sich jetzt uach Frieden. Da fachte Frankreich aufs nene die Fackel des Krieges an und schloß mit den Schweden ein Bündnis, uni die Macht Deutschlands zu schwächen und die Läuder am 9tl)eilt an sich zu reißeu. So dauerten die Schrecken des Krieges noch 13 Jahre, in denen sich der Sieg bald auf die Seite der Kaiserlichen, bald auf die der Schweden neigte. (Die Schweden wurden besonders von ihren Generalen Torstenson und Ban er zum Siege geführt.) Furchtbar waren die Greuel, die in dieser Zeit von den Truppen verübt wurden. Nicht nnr bei den Landsknechten, sondern auch bei den Schweden war alle edle Sitte geschwunden, und der Ruf: „Die Schweden kommen!" verbreitete Schrecken und Eutfetzen ringsumher. Line Plünderung aus dem Dreißigjährigen Kriege. „Meines Vaters Haus war voll von fremden Reitern. Sie hatten ihre Pferde im Hofe an einige junge (Eichen gebunden oder in die schwarz geräucherten Zimmer meines Paters gezogen. Darauf suchte sich jeder eine besondere Arbeit, die eine noch verderblicher als die andere. Zwar fingen einige an, Schafe und Schweine zu schlachten, zu sieden und zu braten, als ob ein lustiges Mahl gehalten werden sollte, andere aber durchstörten das Haus unten und oben. (Einige machten von Tuch, Kleidern und Hausrat große packen zusammen, als ob sie irgendwo einen Trödelmarkt aufschlagen wollten, und zerrissen und zerschlugen das, was sie nicht mitzunehmen gedachten. Andere durchstachen Heu und Stroh mit ihren Degen, als ob sie nicht Schafe und Schweine genug zu stechen gehabt hätten. Unseren Knecht legten sie gebunden auf die Erde, steckten ihm ein Sperrholz in den Mund und schütteten ihm einen Milcheimer voll garstiger Mistjauche in den Leib. Das nannten sie einen schwedischen Trunk. Der schmeckte ihm aber gar nicht, sondern verzerrte sein Gesicht zu den jammervollsten Mienen. So zwangen sie ihn, eine Partie Soldaten in eine von Buschwerk überwachsene Grube zu führen, wo sich mein Vater und meine Mutter versteckt hatten. Und nicht lange, da sprengten sie unter Freuden gefchrei zurück, wahrend meine (Eltern und der Knecht, an den Sattelknopf gebunden, neben den Pferden herlaufen mußten. Ais sie so ein alter Reiter mit einem grauen Barte, der so groß wie ein Schweizerkäse war, keuchend in den Hof galoppieren sah, schrob er von feiner Pistole den Feuerstein ab und zwängte dann den Daumen meiner armen, blassen Mutter zwischen die Stahlklammern, daß sie laut auffchrie. Meinen Vater setzten sie dicht ans Herdfeuer, banden ihn, daß er weder Hände noch Füße regen konnte, und rieben feine Fußsohle mit angefeuchtetem Salze ein, welches ihm unsere alte Ziege wieder ablecken mußte, wodurch sie ihn also kitzelte, daß er vor Sachen hätte bersten mögen. In solchem Gelächter bekannte mein Vater endlich, daß er feine blanken Silbertaler unter unserem großen Birnbaum im Garten vergraben hätte, wo sie denn auch bald gefunden wurden." (Aus: Simplicius Sitnplicifsimus von Grimmelshausen.) e. Ariede. Endlich, im Jahre 1648, ward Zn Osnabrück und Münster der „Westfälische Friede" geschlossen (in Osnabrück mit den Schweden und deutschen Protestanten, in Münster mit Frankreich). Deutschland verlor kostbare Grenzländer, so vor allem das schöne Elsaß, das (mit Ausnahme der freien Reichsstadt Straßburg) vou Frankreich in Besitz genommen wurde, sodann die Sch weiz und die vereinten Niederlande, die als selbständige Staaten anerkannt wurden. Schweden erhielt die Insel Rügen und Borpommern mit der Hauptstadt.

2. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 154

1907 - : Velhagen & Klasing
— 154 — und Belgien haben, im Osten Deutschland wenigstens bis an den Rhein. Ja, einmal trug er sich sogar mit dem Gedanken, Kaiser von Deutschland zu werden. (Fünf Kurfürsten hatten sich bereits gewinnen lassen.) Um in Deutschland leichtes Spiel zu haben, ließ er dorthin große Summen Bestechnngsgelder fließen. Geistliche Kurfürsten, Bischöfe, selbst Minister bezogen aus Frankreich ein Jahrgehalt. Der erste Raubzug richtete sich gegen die spanischen Niederlande, der zweite gegen Holland. Da war „Holland in Not". Holland war der Schlüssel zu Norddeutschland. Um die Gefahr von Deutschland abzuwenden, stand der Große Kurfürst den Holländern bei. (Näheres S. 147.) 4. Die Reunionskammer» (--- Wiedervereinigungsgerichte). Ludwigs Länder-gier hatte keine Grenzen. Als er den kläglichen Zustand Deutschlands sah, suchte er mitten im Frieden noch weite Länderstrecken an sich zu bringen. Zu diesem Zwecke setzte er die Reunionskammern ein. Sie mußten untersuchen, welche Gebiete einst zu den Landschaften gehört hatten, die ihm in den letzten Friebensschlüssen abgetreten waren. Bald fanben sie 600 solcher Ortschaften heraus: Bistümer, Grafschaften, Städte, Dörfer, Rittergüter, Mühlen, Klöster u. s. w., und in kurzer Zeit würde in biesen das französische Wappen angeschlagen. Der Reichstag zu Regensburg machte einige Vorstellungen, und Lub- wig willigte auch ein, die Sache auf einer Zusammenkunft der Gefanbten in Frankfurt a. M. untersuchen zu lassen. 5. Raub Straßburgs. Aber währenb sich die Gesanbten in Frankfurt stritten, wer von ihnen bei ihren amtlichen Zusammenkünften auf Sesseln mit rotem ober mit nur grünem Samt sitzen bürfe, wer sich bei ihren gemeinschaftlichen Essen golbener Messer und Gabeln ober nur silberner bebienen dürfe, beging Ludwig, einen neuen Gewaltstreich: er raubte die Reichsstadt Straßburg. Damit hatte er den Schlüssel zu Süddeutschland. Mitten im Frieden ließ er die Stadt umzingeln. (1681.) Der verräterische Bischof Egon von Fürstenberg und der Stabtschreiber unterstützten seinen schänblichen Plan. Die Bürger würden gezwungen, sich zu unterwerfen. Bald baranf hielt Ludwig mit großem Prunke seinen Einzug. Am Portale des Münsters empfing ihn der greise Bischof mit den Worten: „Herr, nun lässest bit beinen Diener in Frieden fahren; benit meine Augen haben beinen Heilanb gesehen." 6. Aufhebung des Edikts von Nantes. Seit dem Ebikt von Nantes (S. 119) hatten die Hugenotten in Frankreich einigermaßen Ruhe gehabt. Das kam aubers unter Ludwig Xiv. Dieser sah es als eine Beleibiguug seiner Person an, daß die Hugenotten es wagten, die katholische Religion, der er angehörte, nicht als die allein richtige anzuerkennen. Er suchte sie daher mit Gewalt zur katholischen Kirche zurückzubringen. Dragoner rückten mit dem Degen in der Hand in ihre Wohnungen und riefen: „Sterbt ober werbet katholisch!" Da flohen Tausenbe ins Auslanb. Um die Flucht der übrigen zu verhinbern, warb das Auswanbern mit schweren Strafen bebroht. Zuletzt hob Ludwig das Ebikt von Nantes auf. (1685.) Jetzt fingen die Verfolgungen erst recht an. Die Hugenotten aber ver-fleibeten sich und entkamen, obgleich die Grenzen schars bewacht würden, abermals zu Tausenben. Im ganzen flohen über eine halbe Million ins Auslanb. (S. 149.) 7. Dritter Raubzug. Verwüstung der Pfalz. Ludwig Xiv. erbachte balb neue Gewalttaten. Da verbanb sich fast ganz Europa (Hollaub, Branben-bnrg, Schweden, Spanien, der Kaiser) gegen ihn, um feiner Raubsucht ein Ende zu setzen. (1689.) Als er sich mm außer staube fühlte, feine günstigen Stellungen am linken Rheinufer zu behaupten, gab der „allerchriftlichfte" König
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